Samstag, 13. Januar 2024

ANTRAG: Realisierung kostenreduzierte Eisfläche

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
die CSU-Stadtratsfraktion stellt folgenden ANTRAG:
 
Die CSU-Stadtratsfraktion beantragt die Beschlusslage für die Errichtung einer Eishalle zu ändern. Statt einer geschlossenen Eishalle soll eine offene Eisfläche geplant und in einem ersten Bauabschnitt gebaut werden. Dabei soll die Planung die Option für eine einfache Überdachung in einem zweiten Bauabschnitt beinhalten. Mit dem ersten Bauabschnitt werden in einem ebenerdigen Geschoss Sozialräume, Toiletten und Unterstellplätze in einfacher Bauweise, wie beispielsweise in Form von Containern (Vgl. Kinderbetreuungseinrichtungen), kostengünstig hergestellt. Auf dem Dach dieses Nebenbauwerks wird eine Photovoltaikanlage installiert.
 
Die Planung für das Vorhaben soll bei ggf. nicht genutzten Haushaltsmitteln bereits im Jahr 2024 begonnen werden bzw. andernfalls im Jahr 2025 erfolgen. Die Umsetzung von Bauabschnitt 1 soll im Jahr 2025 bzw. 2026 vollzogen werden. Über eine Umsetzung von Bauabschnitt 2 ist im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt zu einem Zeitpunkt jenseits der mittelfristigen Finanzplanung zu entscheiden.
 
Der über die Eigenerzeugung hinausgehende Strombedarf für den Betrieb der neuen Eisfläche soll vollständig mit Ökostrom gedeckt werden.
 
BEGRÜNDUNG:
 
Die finanziellen Spielräume der Stadt sind im Vergleich zum Jahr 2017, als der Beschluss zur Errichtung einer neuen Eishalle am ASV-Gelände erfolgte, heute deutlich eingeschränkt. Der Bau einer geschlossenen Eishalle für einen Betrag von mehr als 15 Millionen Euro ist auf absehbare Zeit nicht mehr möglich in Dachau. Dahingegen erlaubt es die hier beantragte Verwirklichung des 1. Bauabschnitts samt kostengünstigen Containerlösungen für sonstige Raumbedarfe die Investitionssumme sehr signifikant zu reduzieren.
 
Der Bedarf für eine über vier Monate im Jahr zu nutzende Eisfläche ist ungebrochen: der Publikumslauf mit jährlich mehreren zehntausend Besuchern, die rege schulische Nutzung, die sportlichen Aktivitäten des ESV Dachau und anderer Vereine machen deutlich, dass Dachau eine Eisfläche benötigt. Die CSU-Fraktion steht daher weiterhin uneingeschränkt für die Schaffung einer neuen Eisfläche am beschlossenen Standort am südlichen Teil des ASV-Geländes. Die Umsetzung der Baumaßnahmen für den ASV können bei positivem Votum für diesen Antrag ohne Verzögerung beginnen und Dachau hat im besten Falle ein durchgängiges Eislaufangebot.
 
Die Vorteile des Standorts bleiben unverändert: es bestehen Synergieeffekte mit dem neu entstehenden ASV-Zentrum – Beispiel Parkplätze und Gastronomie. Die Nähe zu Schulen und Kindergärten ist ein weiterer Pluspunkt. Die Anbindung mit dem ÖPNV ist ideal. Der Standort der Eishalle ist fernab von Wohnbebauung, weshalb sich auch bei offener Bauweise keine Immissionsproblematik ergibt.
 
Die ursprünglichen Überlegungen, die veraltete Technik durch eine neue Eisfläche mit Überdachung zu ersetzen, wurden seinerzeit auch mit ökologischen Aspekten begründet. Auf Grund der Haushaltslage sind auch diese Überlegungen auf das Machbare und Sinnvolle einzugrenzen. Die ökologischen Aspekte können dadurch berücksichtigt werden, dass eine PV-Anlage auf dem Nebengebäude errichtet wird und der weitere Strombedarf mit Ökostrom gedeckt wird; die jährlichen Mehrkosten in Höhe von ca. 5.000 EUR sind leistbar. Es ist ferner davon auszugehen, dass eine neue kältetechnische Anlage effizienter arbeitet als die inzwischen veraltete Bestandsanlage, was sich positiv auf die Stromkosten auswirkt und ggf. die Mehrkosten sogar kompensiert.
 
Es sei außerdem auf die ökologischen Vorteile einer weiterhin wohnortnahen Eisfläche verwiesen: weite Fahrten zu Eisflächen in anderen Landkreisen oder der Stadt München können so vermieden werden.
 
HAUSHALTSMÄSSIGE AUSWIRKUNGEN:
 
  • Signifikante Reduzierung der benötigten Mittel für Bauabschnitt 1 der Eisfläche im Vergleich zur gültigen Beschlusslage zur Errichtung einer geschlossenen Eishalle.
  • Mehrkosten von ca. 5.000 EUR pro Jahr für den Bezug von Ökostrom (Basis: Haushaltsansatz für Stromkosten 2024 in Höhe von rund 48.000 EUR unter der Annahme, dass aktuell kein Ökostrom bezogen wird).
  • Einsparung Stromverbrauch durch Einsatz kältetechnischer Anlagen, die dem Stand der Technik entsprechen, gleiches gilt für die beleuchtungstechnischen Anlagen.
  • Reduzierung Strombezug und Einnahmen durch Eigenproduktion durch die zu installierende PV-Anlage.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Florian Schiller                 Günter Dietz
Fraktionsvorsitzender      Stadtrat, Sportreferent