Mittwoch, 19. Mai 2021

Die Einbahnstraße in der Altstadt kommt!

Die Dachauer Altstadt wird zur Einbahnstraße. Das hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 18.05.2021 einstimmig beschlossen. Wie es dazu kam und wie die neue Regelung aussieht wird hier beschrieben. 

Im Ursprung hatte die Dachauer CSU beantragt zu prüfen, ob ein Einbahnstraßenring um die Altstadt möglich wäre und wie sich dann der Verkehrsfluss entwickeln würde. Das wurde allerdings von der Mehrheit im Stadtrat abgelehnt. Statt dessen hat die Verwaltung in einer Sitzung im September 2020 vorgeschlagen die Altstadt zur Einbahnstraße zu machen und hat hier drei Varianten vorgeschlagen. Diese waren:


Auf Drängen der CSU hat man sich aber nicht einfach für eine Variante entschieden, sondern die Anlieger befragt, was Sie von der Idee halten. Nun wurden die Ergebnisse vorgestellt. 59 % der Anlieger möchten gerne eine Einbahnstr., 5% ist es egal und 36% waren dagegen. Viele der Anwohner haben allerdings auch Angst vor dem Ausweichverkehr insb. in der Wieningerstr. Alle die sich noch an den ersten Versuch einer Einbahnstr. erinnern (2004) können diese Angst vor Ausweichverkehren und Verkehrs-Chaos verstehen. Was wurde nun beschlossen. Die SPD mit Verkehrsreferent wollte die lange Variante der Einbahnstraße mit der Möglichkeit, dass die Busse auch weiterhin gegen die Fahrtrichtung fahren können.

Wir als CSU waren gegen diese Version der Einbahnstraße, warum? 

Was soll mit einer Einbahnstraße erreicht werden?

1. Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer (vor allem Schulkinder)

2. Mehr Aufenthaltsqualität in der Altstadt (weniger Verkehrslärm und mehr Freifläche)

3. Weniger reiner "Durchfahrtsverkehr"

4. Mehr Flächen auch für Parkplätze für die Einzelhändler

Aus unserer Sicht würde die Variante der SPD diese Ziele nicht fördern.

Erstens würde mehr Verkehrs-Chaos und Ausweichverkehre verursacht werden, weil die Fahrzeuge die an der Klosterstraße nicht mehr weiterkommen, dort umdrehen müssen und sich andere Wege suchen müssen. Zweitens wäre mit entgegen kommenden Bussen die Sicherheit nicht so gegeben wie gewünscht und außerdem ist durch eine "unechte Einbahnstraße" kein Platz für Freiflächen oder Parkplätze gewonnen. Zusätzlich sind die großen Busse, die in beide Richtungen im 10 Minutentakt fahren (zusätzlich zum 719) auch ein großer Lärmproduzent.

Aus diesem Grund hat die CSU vorgeschlagen: "wenn eine Einbahnstraße in der Altstadt, dann richtig." Und zwar von der Ludwig-Thoma-Straße bis zur Brucker Straße und das auch für Busse. Leider ist eine Änderung der Buslinien eine langwierige Aufgabe die frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 umgesetzt werden kann. Die Planungen dafür müssen aber schon heute beginnen. Und genau das wurde auch beschlossen. Die Einbahnstraße ist übrigens für Fahrräder in der Gegenrichtung befahrbar. Hier also die beschlossene Einbahnstraße:    





Die Einbahnstraße wird als Test eingeführt und nach einem Jahr noch einmal hinsichtlich Verkehrszahlen, Ausweichverkehren, Verkehrssicherheit, etc. überprüft. 

Schöne Grüße, Ihr 

Peter Strauch
Stadtrat, Sprecher der CSU im Umwelt- und Verkehrsausschuss